weiter geht's mit der ersten Review für dieses Jahr. Diesmal geht es um das Buch "Will & Will", welches ich irgendwann im Dezember schon gekauft aber erst jetzt gelesen habe. Meine Meinung dazu also:
Grundsätzlich dreht sich das Buch um zwei siebzehnjährige Jungen, die beide aus dem Großraum Chicago stammen und beide Will Grayson heißen.
Der eine versucht verzweifelt, möglichst wenig aufzufallen, was sich bei seinem überaus exzentrischen und schwulen besten Freund Tiny Cooper und dessen Freunde von der HUHA (Homo-Und-Hetero-Allianz) als eher schwierig gestaltet. Außerdem kann er sich nicht eingestehen, dass er in Jane, ein Mitglied der HUHA, verliebt ist.
Der andere nimmt Tabletten gegen Depressionen, pflegt eine sehr oberflächliche Freundschaft zu Mitschülerin Maura und flüchtet sich aus seiner Realität zu seiner Onlinebeziehung Isaac. Die beiden Will Graysons treffen eines Abends aufeinander, was eine Reihe diverser Ereignisse ins Rollen bringt.
Wie immer:
!SPOILERALARM!
1.)
Im Großen und Ganzen fand ich fast alle Charaktere erträglich bis total klasse. Eine Ausnahme bildet hier Tiny Cooper, den ich am Anfang und in der Mitte ziemlich nervtötend fand. Das fand ich vor allem deshalb, weil er total aufgedreht überall herumgehampelt ist, was ja bekanntermaßen zu seiner Persönlichkeit gehört...nervig war's trotzdem. Ganz besonders schlimm war, dass er durch das Musical "Hold me closer - in Liebe, euer T." ignorant und unsensibel gegenüber dem ersten Will wurde, was nicht bedeutet, dass dieser nicht auch ignorant war, aber zumindest nicht so penetrant... Trotzdem muss ich sagen, obwohl Tiny mich so angekekst hat, war er als Charakter ziemlich gut dargestellt und gegen Ende fand ich ihn auch nicht mehr so schlimm. Meine Lieblingspersonen im Buch sind dennoch die beiden Wills.
2.)
Die Romanze zwischen Will dem Zweiten und Tiny war meiner Meinung nach nicht unbedingt unnötig, aber ich wollte, dass sie schnell wieder aufhört (nein, das ist NICHT dasselbe!!!). Unnötig war sie deshalb nicht, weil es irgendwie zum Buch, zur Handlung gepasst hat. Ich weiß auch nicht, irgendwie war das, so wie ich das sehe, eine notwendige Erfahrung sowohl für Tiny als auch für Will Nr 2. Letztendlich hat sie auch dazu geführt, dass mir Tiny nicht mehr so sehr auf den Geist gegangen ist, glaube ich.
Wo wir gerade schon bei Romanzen sind, Will Nr 1 und Jane. Das ganze Hin und Her war teilweise ziemlich ermüdend. Ich mag sie, ich mag sie nicht, hey ich mag sie doch und jetzt hat sie wieder was mit ihrem Ex.....oooookay, alles klar.
3.)
Was ich ziemlich cool fand, waren die Will2-Kapitel (die von David Levithan). Da war alles kleingeschrieben und wenn etwas gesagt wurde, war das so ähnlich wie in einem Theaterstück, also einfach ein Dialog, bei dem nur vorne dran steht, wer jetzt spricht. Das hat seine pessimistische Haltung gegenüber seinen Mitmenschen, seinem Leben und überhaupt der ganzen Welt gegenüber gut zum Ausdruck gebracht.
Überhaupt fand ich, dass das ganze Buch einfach super geschrieben war, sarkastisch und humorvoll oder ernst oder traurig genau an den richtigen Stellen, aber was will man bei John Green und seinem überaus begabten Kollegen erwarten?? :)
Fazit:
Grundsätzlich lässt sich also sagen, dass das Buch echt super ist. Gut geschrieben und Charaktere, von denen mich die wenigsten wirklich genervt haben. Besonders klasse fand ich, dass das Ende kein richtiger Abschluss ist, also eher ein Open End. Aber Tatsache ist auch, dass ich nach dem Buch nicht das Gefühl hatte, ihm fünf Sternchen geben zu können, zumal ich auch vergleichen muss und es an die Bücher, denen ich fünf gegeben habe, nicht ganz heran kommt. Deshalb
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Übrigens:
Im März soll ein Ableger dieses Buches unter dem Titel "Hold Me Closer: The Tiny Cooper Story" erscheinen, die sich, wie der Titel schon sagt, auf Tinys Leben beschränkt. Das Ganze wurde im Musical-Script-Format von David Levithan verfasst.
Das war's für heute,
bis bald,
Kerstin :)