"Divergent" spielt im Chicago der Zukunft. Die Gesellschaft ist aufgeteilt in 5 verschiedene "Factions" (dt. Fraktionen): "Abnegation" (dt. Altruan), "Amity" (dt. Amite), "Candor", "Dauntless" (dt. Ferox) und "Erudite" (dt. Ken). Diese Fraktionen stellen jeweils unterschiedliche Charakterzüge und Werte (Selbstlosigkeit, Freundlichkeit, Ehrlichkeit, Mut, Intelligenz) an oberste Stelle und richten ihr Leben danach aus.
Die 16-jährigen in dieser Gesellschaft, zu denen auch Beatrice Prior gehört, müssen sich einem Eignungstest unterziehen, der sagen soll, welche Fraktionen am Besten zu ihnen passt, und sich am Tag danach für eine entscheiden. Der Test gibt im Idealfall nur ein eindeutiges Ergebnis, bei Beatrice allerdings nicht, bei ihr gibt es drei ("Abnegation", "Dauntless", "Erudite"). Menschen wie sie werden "Divergent" (dt. Unbestimmte) genannt und dürfen unter keinen Umständen ihre Identität preisgeben, da sie anscheinend eine Gefahr für die Gesellschaft darstellen. Beatrice entscheidet sich, in der Hoffnung, dort sicher zu sein, für Dauntless, wo sie sich durch eine harte Initiation kämpfen muss.
Wie immer ab hier:
!SPOILER-ALARM!
1.)
Tris hat mich am Anfang ziemlich an Katniss von "Die Tribute von Panem" erinnert; das lag allerdings vielleicht einfach nur daran, dass ich mir bei der Erzählperspektive (Ich-Erzähler, Präsens) schon gedacht habe: "Um Gottes Willen, nicht schon wieder!"
Auf jeden Fall war das eine unbegründete Sorge, denn es hat sich herausgestellt, dass Tris überaschenderweise ein weiblicher (Haupt-)Charakter ist, den ich nicht auf den Scheiterhaufen werfen möchte! Um bei dem Vergleich mit Katniss zu bleiben, die finde ich weitaus nerviger und mich hat es mittelmäßig angekotzt, dass sie ab der Hälfte des zweiten Bandes nur noch in Selbstmitleid gebadet hat, was bei Tris absolut nicht so war, und das die ganze Trilogie durch (die kleine Episode mit Will lassen wir mal außen vor).
Außerdem fand ich ihre Entwicklung spannend, zumal sie ja eigentlich (glücklicherweise, kann man sagen) in keine der Fraktionen so richtig hineinpasst. Trotzdem hat sie es irgendwie geschafft, zu den Dauntless dazuzugehören, zumindest bis alles aus dem Ruder lief und in totales Chaos ausgebrochen ist (Dankeschön, Erudite).
2.)
Zu Four kann ich nicht viel sagen, er hat mich jetzt nicht gestört, aber wirklich positiv aufgefallen ist er meiner Meinung nach auch nicht (liegt wahrscheinlich daran, dass ich ausnahmsweise nicht krampfhaft versucht hab', die Hauptperson zu verdrängen...). Aber ich muss unbedingt darauf hinweisen, dass mein ganzes Gerate über seine Person (richtiger Name, "Divergent", Spitzname) komplett richtig war :), weswegen ich jetzt total stolz auf mich bin ;). Japp, das hat mein Ego gepusht ;).
3.)
Am Anfang dachte ich, ich hätte es mit einer Mischung aus "Die Tribute von Panem" und "Harry Potter" zu tun, wofür ich mich jetzt beim Buch und der Autorin entschuldigen möchte. Vergleiche mit anderen Büchern wären nicht gerechtfertigt, weil "Divergent" für sich alleine gut ist :). Außerdem, wenn wir mal ehrlich sind, kann man jedes Buch so drehen und wenden, dass man es mit "Harry Potter" vergleichen kann...
Allerdings war es am Anfang für mich etwas schwer, mich zurechtzufinden, ich hätte zum Beispiel gerne gewusst, wie die Fraktionen überhaupt entstanden sind oder Ähnliches, wobei das eher irrelevant ist, weil sich in Teil 3 "Allegiant" alles aufdröselt und man alles irgendwie nachvollziehen kann. Mein Orientierungsproblem war allerdings auch schon in Teil 1 so ab Kapitel 6 ungefähr nicht mehr so problematisch, weil ja genug anderes passiert ist, sodass ich mir über den Zaun, die Fraktionen und die Außenwelt weniger Sorgen gemacht habe; aber wie gesagt, wer an der Trilogie dran bleibt, versteht irgendwann alles.
4.)
Das Ende war einfach klasse. Ich war gerade so schön in meinem Lesefluss, Friede-Freude-Eierkuchen, Aufnahme geschafft, alles wunderbar...oder halt auch nicht. Das Ende hat nochmal zusätzlich Action reingebracht und es sind recht viele Leute gestorben (meist erschossen), demnach habe ich fast vergessen, dass noch zwei sicherlich nicht weniger friedliche Bücher folgen. Und ich finde es gut, dass Veronica Roth ihre Charaktere nicht allzu zärtlich behandelt, es gibt Bücher von anderen Autoren, denen es gut tun würde, wenn mal jemand sterben würde, weil sonst einfach die ganze Spannung draußen ist und das ist hier sicher nicht passiert.
Fazit:
Ich liebe dieses Buch. Ohne Spaß, ich liebe es :). Ich danke meiner Freundin, dass sie mich gezwungen hat, "Divergent" zu lesen. Das Konzept mit den Fraktionen ist auf jeden Fall originell und außerdem bringt es den Leser dazu, darüber nachzudenken, was wichtig ist und was den Menschen ausmacht und das verpackt in so einer actiongeladenen Story: Daumen nach oben!
*****
Übrigens:
Von "Divergent" kann ich die Verfilmung nur empfehlen, zumal Tris von Shailene Woodley gespielt wird, einer der drei Schauspielerinnen, die ich mag ;).
Bis zum nächsten Mal,
Kerstin :)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen