Heute kommt Review Nummer 2. "Mein Weg zu Dir" habe ich eigentlich nur gelesen, weil vorne ganz groß in rot "NICHOLAS SPARKS" drauf steht. Normalerweise kann man mich mit kitschigen Liebesschnulzromanen dreimal um die Welt jagen (wer meine Sportnoten kennt, weiß, dass DAS echt 'ne Leistung ist...). Aber Nicholas Sparks...egal jedenfalls kommt jetzt meine Meinung :):
Mit siebzehn Jahren haben Dawson und Amanda sich ineinander verliebt. Dawsons Familie ist in der kleinen Stadt, in der sie leben, für eine gewisse Tendenz bekannt, wegen Prügeleien, Mord oder Totschlag im Gefängnis zu landen, weswegen Amandas Eltern von der Romanze nicht allzu begeistert waren. Das und die Tatsache, dass Amanda nach der Highschool auf's College gegangen ist, haben dazu geführt, dass die Beziehung nach einem Jahr beendet wurde. 25 Jahre später stirbt ihr gemeinsamer Freund Tuck, die Folge: Dawson und Amanda fahren zurück in die Kleinstadt und sehen sich wieder. Beide haben in der Zwischenzeit einiges an Schicksalsschlägen wegstecken müssen und ein Wiederaufnehmen der Beziehung scheint unmöglich.
Ab jetzt wieder:
!SPOILER-ALARM!
1.
Mittlerweile ist Nicholas Sparks, glaube ich, an einem Punkt angelangt, an dem die Kreativität nachlässt und er anfängt, sich selbst zu kopieren. Die Story war anfangs praktisch identisch mit, Vorsicht Spoiler, "Wie ein einziger Tag" und gegen Ende ging es in Richtung, Vorsicht Spoiler, "Weit wie das Meer". Aber solange Sparks Plagiate von sich selbst hat, ist das in Ordnung, außerdem, was will man erwarten, wenn er ausschließlich Liebesromane schreibt?? Und zumindest ein origineller Einfall war drin, Stichwort Transplantation ;), sowieso glaube ich eh nicht, dass irgendwer seine Bücher wegen der kreativen Plots liest ;).
2.
Dass die Bücher alle ähnlich sind, führt allerdings auch dazu, dass sich vor allem bei den Hauptcharakteren viele Ähnlichkeiten finden lassen. Die Tatsache, dass "er" einen einzigen Dreckhaufen als Leben hat, was er aber nicht weiß, bis "sie" auftaucht, ist ein Beispiel dafür. Kam nämlich auch schon bei, Vorsicht Spoiler, "Wie ein einziger Tag", "Weit wie das Meer" oder auch "Das Leuchten der Stille" vor, und bei vielen mehr. Deswegen sage ich dazu auch nicht mehr.
3.
Dennoch habe ich auch hier Lieblingscharaktere: Zum einen Dawsons Cousins, nicht, weil ich mit ihnen sympathisiere, sonder viel eher, weil ihre dermaßen bescheuerte Logik mich die ganze Zeit zum Lachen gebracht hat :D. ...Na gut, auch deshalb, weil sie einfach alles abschlachten, was ihnen nicht in den Kram passt. Radikalmethode, so klappt's auch ;D. Zum anderen fand ich den Geist, der Dawson immer wieder erschienen ist, sehr interessant. Der war ja so etwas wie ein Schutzengel (hat am Ende zwar nicht viel gebracht, aber was soll's?!), wobei ich trotzdem noch am Rätseln bin, was er eigentlich genau in dem Buch verloren hat. Vielleicht, um noch eine übersinnliche, mysthische Komponente reinzubringen, wer weiß... Jedenfalls zähle ich ihn deshalb zu meinen Lieblingscharakteren, weil er nichts gesagt hat, sondern einfach nur da war, das fand ich irgendwie cool ;).
4.
Was "Mein Weg zu Dir" aber von allen anderen Sparks-Büchern unterscheidet, ist, dass ich etwas mit dem Titel anfangen kann. Normalerweise haben die englischen Ausgaben unglaublich gute und vor allem passende Titel, die deutschen wiederum nur irgendwelche Wortkombinationen, die sich romantisch anhören, bei denen ich mich oft frage, was sie mit dem Buch zu tun haben. Dieses Mal musste ich zwar auch ein wenig rätseln, weil ich versucht habe, herauszufinden, welcher "Weg" und welches "Dir" gemeint sind. Ich bin übrigens zu dem Schluss gekommen, dass Dawson durch die Organspende seinen Weg zu Amanda gefunden hat (was ein Ding der Unmöglichkeit war, denn Amanda hat natürlich geheiratet...).
Fazit:
Wie schon gesagt, ein typisches Nicholas-Sparks-Buch. Finde ich aber nicht so tragisch, erstens wusste ich ja, worauf ich mich einlasse, zweitens lese ich ganz gern Nicholas Sparks, einfach aus dem Grund, dass ich dabei nichts denken muss. Ich meine, ich würde auch dieses Buch nicht UNBEDINGT empfehlen aber es ist gut, gar keine Frage. Deshalb gebe ich guten Gewissens:
****
Übrigens:
In den USA kommt die Verfilmung am 17. Oktober 2014 in die Kinos. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis wir den Film zu sehen kriegen und ich bin gespannt...
So, das war's heute von mir :). Bis dann und viel Spaß beim Lesen :)
Kerstin :)