Montag, 27. Oktober 2014

Review: Divergent (Veronica Roth)

Nach meinen Erfahrungen mit City of Bones oder auch mit "Die Tribute von Panem" war ich nicht so begeistert von der Idee, mir "Divergent" (dt. "Die Bestimmung"), also noch mehr Mainstream-Jugendliteratur, reinzuziehen. Dann hat eine Freundin von mir mich gewissermaßen dazu gezwungen und was dabei herausgekommen ist, nunja, hier kommt's:



"Divergent" spielt im Chicago der Zukunft. Die Gesellschaft ist aufgeteilt in 5 verschiedene "Factions" (dt. Fraktionen): "Abnegation" (dt. Altruan), "Amity" (dt. Amite), "Candor", "Dauntless" (dt. Ferox) und "Erudite" (dt. Ken). Diese Fraktionen stellen jeweils unterschiedliche Charakterzüge und Werte (Selbstlosigkeit, Freundlichkeit, Ehrlichkeit, Mut, Intelligenz) an oberste Stelle und richten ihr Leben danach aus.
Die 16-jährigen in dieser Gesellschaft, zu denen auch Beatrice Prior gehört, müssen sich einem Eignungstest unterziehen, der sagen soll, welche Fraktionen am Besten zu ihnen passt, und sich am Tag danach für eine entscheiden. Der Test gibt im Idealfall nur ein eindeutiges Ergebnis, bei Beatrice allerdings nicht, bei ihr gibt es drei ("Abnegation", "Dauntless", "Erudite"). Menschen wie sie werden "Divergent" (dt. Unbestimmte) genannt und dürfen unter keinen Umständen ihre Identität preisgeben, da sie anscheinend eine Gefahr für die Gesellschaft darstellen. Beatrice entscheidet sich, in der Hoffnung, dort sicher zu sein, für Dauntless, wo sie sich durch eine harte Initiation kämpfen muss.

Wie immer ab hier:


!SPOILER-ALARM!

1.)
Tris hat mich am Anfang ziemlich an Katniss von "Die Tribute von Panem" erinnert; das lag allerdings vielleicht einfach nur daran, dass ich mir bei der Erzählperspektive (Ich-Erzähler, Präsens) schon gedacht habe: "Um Gottes Willen, nicht schon wieder!"
Auf jeden Fall war das eine unbegründete Sorge, denn es hat sich herausgestellt, dass Tris überaschenderweise ein weiblicher (Haupt-)Charakter ist, den ich nicht auf den Scheiterhaufen werfen möchte! Um bei dem Vergleich mit Katniss zu bleiben, die finde ich weitaus nerviger und mich hat es mittelmäßig angekotzt, dass sie ab der Hälfte des zweiten Bandes nur noch in Selbstmitleid gebadet hat, was bei Tris absolut nicht so war, und das die ganze Trilogie durch (die kleine Episode mit Will lassen wir mal außen vor).
Außerdem fand ich ihre Entwicklung spannend, zumal sie ja eigentlich (glücklicherweise, kann man sagen) in keine der Fraktionen so richtig hineinpasst. Trotzdem hat sie es irgendwie geschafft, zu den Dauntless dazuzugehören, zumindest bis alles aus dem Ruder lief und in totales Chaos ausgebrochen ist (Dankeschön, Erudite).

2.)
Zu Four kann ich nicht viel sagen, er hat mich jetzt nicht gestört, aber wirklich positiv aufgefallen ist er meiner Meinung nach auch nicht (liegt wahrscheinlich daran, dass ich ausnahmsweise nicht krampfhaft versucht hab', die Hauptperson zu verdrängen...). Aber ich muss unbedingt darauf hinweisen, dass mein ganzes Gerate über seine Person (richtiger Name, "Divergent", Spitzname) komplett richtig war :), weswegen ich jetzt total stolz auf mich bin ;). Japp, das hat mein Ego gepusht ;).

3.)
Am Anfang dachte ich, ich hätte es mit einer Mischung aus "Die Tribute von Panem" und "Harry Potter" zu tun, wofür ich mich jetzt beim Buch und der Autorin entschuldigen möchte. Vergleiche mit anderen Büchern wären nicht gerechtfertigt, weil "Divergent" für sich alleine gut ist :). Außerdem, wenn wir mal ehrlich sind, kann man jedes Buch so drehen und wenden, dass man es mit "Harry Potter" vergleichen kann...
Allerdings war es am Anfang für mich etwas schwer, mich zurechtzufinden, ich hätte zum Beispiel gerne gewusst, wie die Fraktionen überhaupt entstanden sind oder Ähnliches, wobei das eher irrelevant ist, weil sich in Teil 3 "Allegiant" alles aufdröselt und man alles irgendwie nachvollziehen kann. Mein Orientierungsproblem war allerdings auch schon in Teil 1 so ab Kapitel 6 ungefähr nicht mehr so problematisch, weil ja genug anderes passiert ist, sodass ich mir über den Zaun, die Fraktionen und die Außenwelt weniger Sorgen gemacht habe; aber wie gesagt, wer an der Trilogie dran bleibt, versteht irgendwann alles.

4.)
Das Ende war einfach klasse. Ich war gerade so schön in meinem Lesefluss, Friede-Freude-Eierkuchen, Aufnahme geschafft, alles wunderbar...oder halt auch nicht. Das Ende hat nochmal zusätzlich Action reingebracht und es sind recht viele Leute gestorben (meist erschossen), demnach habe ich fast vergessen, dass noch zwei sicherlich nicht weniger friedliche Bücher folgen. Und ich finde es gut, dass Veronica Roth ihre Charaktere nicht allzu zärtlich behandelt, es gibt Bücher von anderen Autoren, denen es gut tun würde, wenn mal jemand sterben würde, weil sonst einfach die ganze Spannung draußen ist und das ist hier sicher nicht passiert. 

Fazit:
Ich liebe dieses Buch. Ohne Spaß, ich liebe es :). Ich danke meiner Freundin, dass sie mich gezwungen hat, "Divergent" zu lesen. Das Konzept mit den Fraktionen ist auf jeden Fall originell und außerdem bringt es den Leser dazu, darüber nachzudenken, was wichtig ist und was den Menschen ausmacht und das verpackt in so einer actiongeladenen Story: Daumen nach oben!

*****

Übrigens:
Von "Divergent" kann ich die Verfilmung nur empfehlen, zumal Tris von Shailene Woodley gespielt wird, einer der drei Schauspielerinnen, die ich mag ;).

Bis zum nächsten Mal,
Kerstin :)

Sonntag, 26. Oktober 2014

Review: 4:50 from Paddington (Agatha Christie)

Die nächste Review ist vor allem für diejenigen, die während der letzten sechs Jahre mit mir in der coolsten Klasse unserer Stufe (D) waren und verstehen, warum ich gerade über dieses (englische) Buch schreibe :).
Dazu muss allerdings gesagt werden, dass ich in der Krimi-Szene nicht so bewandert bin, mit anderen Worten: Wenn es den Anschein erweckt, als würde ich nicht wissen worüber ich grade schreibe, dann ist das auch meistens so ;). Egal, nobody's perfect!





Im vorbeifahrenden Zug glaubt Elspeth McGillicuddy, einen Mord beobachtet zu haben. Niemand will ihr Glauben schenken, zumal sie den Täter nur von hinten gesehen hat und es auch keine Leiche gibt. Da trifft es sich gut, dass Elspeth eine Freundin von Hobbydetektivin Miss Jane Marple ist, die natürlich sofort selbst nachforscht. Sie vermutet, dass Familie Crackenthorpe, deren Anwesen praktisch direkt neben der Bahnlinie liegt, etwas damit zu tun hat, woraufhin sie ihre Freundin Lucy Eyelsbarrow als Haushaltshilfe ins Anwesen einschleust.
Schnell wird klar, dass Miss Marple mit ihrer Vermutung goldrichtig liegt...

Beim Weiterlesen gilt wie immer ein eventueller

!SPOILER-ALARM!

1.)
Das Buch war letztes Schuljahr eine unserer beiden Englisch-Lektüren (die andere war "The Absolutely True Diary of a Part-Time Indian"). Und da ich von der ersten nicht allzu begeistert war, konnte es bei der zweiten nur besser werden ;). Dementsprechend waren meine Erwartungen an "4:50 from Paddington" auch nicht exorbitant hoch, was vielleicht ganz gut war ;).
Egal, während ich gelesen habe, fand ich das Buch eigentlich ganz in Ordnung, dafür, dass es sich hierbei um einen Krimi handelt.

2.)
Das ist jetzt ein Punkt, den ich an den meisten Krimis kritisiere: die meiner Meinung nach fehlende Spannung. Die Mordszene am Anfang war okay, aber danach kam halt wahnsinnig viel langweiliges Gelaber (trotzdem nicht so schlimm wie bei der anderen Lektüre) und die Schlussszene war wieder ein Lichtblick. Dazwischen wurde die ganze Familiengeschichte aufgedröselt, und wäre das nicht gewesen, hätte das Buch nur 3 Seiten, nämlich die, auf denen mal was passiert ist, aber wie gesagt, das stört mich nicht nur hier. Ich lese viel lieber Thriller als Krimis, einfach weil diese spannender sind und zwar das ganze Buch durch. Bei Krimis geht es immer nur um die Detektiv- oder Polizeiarbeit und, wie schon gesagt, Familiengedöns...schnarch (meine Meinung).

3.)
Apropos Familiengeschichte:
Ich war mit der Anzahl der Charaktere leicht überfordert und hatte teilweise keine Ahnung, wer jetzt wen und warum enterbt hatte (zumal mir das auch meist recht egal war). Außerdem hatte ich irgendwie Schwierigkeiten, mich für einen Lieblingscharakter zu entscheiden, aber ich hasse die meisten (außer Mrs McGillicuddy) auch nicht, keine Ahnung, es war so...ich suche nach Worten...distanziert geschrieben... 

Fazit:
Im Ernst, ich habe keine Ahnung, was ich sagen soll. Besser als "The Absolutely True Diary of a Part-Time Indian" war es auf jeden Fall und das Englisch war gut zu verstehen aber ich bin mir nicht sicher, ob ich "4:50 from Paddington" noch einmal lesen würde, geschweige denn irgendein anderes Buch von Agatha Christie...kann ja sein, dass jetzt eine meiner Bildungslücken geschlossen ist, aber wenn ich dieses Buch je wieder in die Hand nehme, dann nur um mich an meine (überaus coole) Zeit in der Zehnten zu erinnern.


** 
Übrigens:
An die ehemalige 10d (jetzt verteilt auf verschiedene Stammgruppen der KSI): Wir waren schon 'ne "klasse Klasse" ;).

Bis dann,
Kerstin :)