Samstag, 28. Februar 2015

Buchverfilmung: Maze Runner - Die Auserwählten im Labyrinth

Wie ich auf meiner Facebook-Seite schon gesagt habe, habe ich die DVD zum Geburtstag geschenkt gekriegt, worüber ich mich wahnsinnig gefreut habe, weil ich den Film unbedingt sehen wollte, seit ich das Buch gelesen hatte. Also hab' ich ihn auch gleich angeschaut und dann beschlossen, hier nochmal alle Details und meine persönliche Meinung zu posten. Bewertung ist wie immer mit dem Fünf-Sternchen-System :).



Titel (Original): Maze Runner - Die Auserwählten im Labyrinth (The Maze Runner)
Originalsprache: Englisch
Produktionsland: USA
Laufzeit: ca. 109 min.
FSK: ab 12
Regie: Wes Ball
Cast (Rolle): Dylan O'Brien (Thomas), Kaya Scodelario (Teresa), Thomas Sangster (Newt), Will Poulter (Gally), Patricia Clarkson (Ava Paige), Aml Ameen (Alby), Ki Hong Lee (Minho), Blake Cooper (Chuck)

Inhalt:
Der 16-jährige Thomas findet sich ohne jegliche Erinnerung an sein eigenes Leben auf einer "Lichtung" wieder, die nur von Jungen in seinem Alter bewohnt ist. Die Lichtung befindet sich in der Mitte eines Labyrinths, aus dem es scheinbar keinen Weg hinaus gibt. Nach Thomas wird nun zum ersten Mal ein Mädchen, Teresa, auf die Lichtung geschickt. Sie soll die Letzte sein, das heißt, es ist jetzt dringend an der Zeit, den Ausgang zu finden...

Ab hier meine eigene Meinung, die nicht ganz spoilerfrei ist, demnach:


!SPOILERALARM!

1.)
Die Besetzung finde ich klasse. Im Ernst, die meisten Charaktere habe ich mir genauso vorgestellt, wie sie im Film dann schließlich auch waren. Bei Thomas Sangster als Newt war ich anfangs etwas skeptisch, ich weiß nicht, irgendwie hatte ich ihn mir nicht so...dünn (?) und muskulöser (oder so...) vorgestellt. Im Laufe des Films hat sich dieser Zweifel aber wieder gelegt.
Ich hege eine starke Abneigung gegen Kaya Scodelario, aber da ich auch eine starke Abneigung gegen Teresa hege, hebt sich das irgendwie wieder auf.
Ganz besonders begeistert war ich von Will Poulter als Gally, der einfach genauso ein widerliches Arschloch war, wie ich es haben wollte und noch ekliger ;).

2.)
So, den Menschen, die das Buch (-> Review) gelesen haben, wird vermutlich aufgefallen sein, dass es einige kleinere und auch größere Abweichungen von der Romanvorlage gab. Beispiele hierfür sind: Thomas kann sich im Film nicht einmal an seinen Namen erinnern, während er das im Buch noch kann; die Umgestaltung des Griewerlochs, sprich keine Schlucht; keine Käferklingen; der Labyrinthcode; Gally stirbt im Buch nicht, im Film anscheinend schon, und so weiter...
Aber komischerweise haben mich fast keine dieser Abweichungen wirklich gestört. Ausnahmen sind: dass ANGST nicht übersetzt wird und WCKD bleibt (wenn es im Buch schon übersetzt wurde, ist es ja wohl nicht so schwer, das im Film auch zu machen, oder?!), Gallys anscheinender Tod (wenn die vorhaben, die anderen Teile auch zu verfilmen, sollten sie ihn am Leben lassen -> Teil drei) und, okay, das klingt jetzt echt pingelig, aber die Gestalt der Griewer (wie riesige Spinnen) stört mich extrem, ich hatte sie mir wie wurmartige Metall-Schleimklumpen vorgestellt und dann kommt so was (und das sag' ich jetzt nicht nur, weil ich Spinnen hasse...).
Jedenfalls waren alle anderen Abweichungen meiner Meinung nach akzeptabel und nachvollziehbar und haben vor allem die Story nicht wirklich verändert. Die meisten der veränderten Details wurden sogar so verändert, dass ihr ursprünglicher Sinn trotzdem erhalten blieb, Stichwort Code.

3.)
Die Handlung hat gegenüber dem Buch nur geringfügig an Spannung verloren, was aber vielleicht auch daran lag, dass ich ja schon wusste, wie alles später ausgeht... 
Was ich dem Film aber wirklich hoch anrechne ist, dass am Ende der gleiche Cliffhanger wie im Buch benutzt wurde, man die Gruppe also in Sicherheit wiegt, während im ANGST-Hauptquartier ('tschuldigung WCKD...^^) schon Phase zwei der Experimente eingeleitet wird. So hat der Zuschauer gleich eine Überleitung zu Teil zwei und ich würde diesen, wenn ich könnte, sofort ansehen ;).

Fazit:
Zusammenfassend bin ich also mit der Besetzung und der Handlung im Großen und Ganzen zufrieden, weil hier alles ziemlich nah am Buch bleibt. Über einige veränderte Punkte kann ich hinwegsehen, eine kleinere Anzahl empfinde zumindest ich als störend, deshalb ein Sternchen Abzug, sonst finde ich den Film ziemlich gut und ich werde ihn bei Gelegenheit auf jeden Fall nochmal sehen ;). Empfehlenswert ist er auf jeden Fall :).


****

Das war's heute von mir, bis die Tage,
Kerstin :)

Dienstag, 17. Februar 2015

Review: Shades of Grey - Geheimes Verlangen (E. L. James)

Ich ringe gerade mit meinem Gewissen und bin mir echt nicht sicher, ob ich eine Review über "Shades of Grey" schreiben soll, weil ich nicht abschätzen kann, was am Ende rauskommt....egal, ich versuch's trotzdem mal...gelesen hab' ich es, weil ich mir vielleicht den Film ansehen will, vielleicht aber auch nicht (selbes Gewissensdilemma, außerdem soll er recht unspektakulär sein...), und falls ich mich dazu überwinden sollte, will ich wenigstens das Buch vorher gelesen haben. Außerdem hat eine Freundin von mir gemeint, es wäre ganz gut geschrieben, also habe ich beschlossen, mir selbst eine Meinung zu bilden, diese gibt's weiter unten ;).


Die 21-jährige Literaturstudentin Anastasia Steele lernt bei einem Interview für die Studentenzeitung den attraktiven Multimillionär Christian Grey kennen. Die beiden fühlen sich jeweils auf ihre Art vom anderen angezogen und Christian erzählt Ana von seinen sexuellen Neigungen, die nicht jedermanns Sache sind. Er möchte mit ihr eine BDSM-Beziehung führen, also sie zu einer Art Sexsklavin machen. Ana ist sich deswegen sehr unsicher aber weil sie nicht auf Christian verzichten will, willigt sie ein.

Und wieder ein in diesem Fall geringfügig möglicher


!SPOILERALARM!

1.)
Gerade eben habe ich gemerkt, dass es unheimlich schwierig ist, den Inhalt dieses Buches wiederzugeben, denn was bei mir an Handlung hängengeblieben ist, beschränkt sich auf eine recht kleine Menge. Mit anderen Worten: Ich halte es für nicht ratsam, dieses Buch wegen des "kreativen" Plots zu lesen, den gibt es nämlich nicht. Stattdessen gibt es einen Haufen Sexszenen (is' okay bei dem Genre) und eine sich in Selbstmitleid suhlende Ana (das geht wiederum gar nicht)...wem's gefällt...

2.)
Ursprünglich war "Shades of Grey" eine Fanfiction zu "Twilight". Das glaube ich sofort! Ich habe die ganze "Bis(s)"-Reihe gelesen und Christian und Ana unterscheidet nicht viel, wenn nicht nichts von Edward und Bella. Die logische Konsequenz daraus: Christian nervt mich total ("Ich bin gefährlich", "Ich bin total abgefuckt", usw.) und Ana scheint nicht wirklich viel Charakter zu besitzen. Außerdem kommt der Stil von E. L. James dem von Stephenie Meyer sehr nahe, heißt, für eine Fanfiction nicht mal schlecht. Blöd nur, dass ich schon "Twilight" aufgrund der Charaktere und des Schreibstils nicht so wirklich mochte...

3.)
Dieser Punkt zählt gewissermaßen zum Stil dazu und ich habe so etwas ähnliches schon bei der Review zu Endgame kritisiert: nämlich die Häufigkeit gewisser Sätze oder anderer Wortkonstruktionen. Was bei "Endgame" "Das ist Endgame." war, ist hier "Ich spüre seine Erektion...", "meine innere Göttin" oder "seine Zunge [tut dieses und jenes]". Kurz: Das ist mir echt auf die Nerven gegangen!

4.)
Das Ende war verdammt kitschig und meiner Meinung nach etwas überdramatisiert. Außerdem konnte ich es nicht so ganz nachvollziehen, denn im einen Moment war alles gut und dann kam irgendwie ein Bruch. Als hätte die Autorin gemerkt, dass vielleicht bald mal ein Ende nötig wäre. Das, was dabei dann rauskam, war Ana, die sich freiwillig so hart wie möglich von Christian verprügeln lässt und sich dann über die Schmerzen wundert und deshalb Schluss macht. Und das ziemlich abrupt auf den letzten drei Seiten. Ich bin mir nicht sicher, ob da vielleicht jemand versucht hat, einen Cliffhanger zu schreiben oder...ach, ich weiß auch nicht. Schade fand ich auch, dass ab der Mitte bis zum Ende einfach keine anderen Charaktere mehr aufgetaucht sind (Taylor lassen wir mal außen vor), die ich ganz gerne noch einmal gesehen hätte, weil sie mich nicht so genervt haben, wie die Protagonisten. Sprich: Das Ende gefällt mir nicht.

Fazit:
Genau das habe ich vorhin gemeint mit dem "Ich weiß nicht, was dabei rauskommt": Das hört sich jetzt so an, als hätte ich das Buch total sch**** gefunden (naja, ich fand's jetzt auch nicht "gut"), aber ich habe traurigerweise schon Schlimmeres gelesen. Und wie gesagt, wem's gefällt, der soll es lesen. Mir persönlich hat es nicht so gut gefallen, aber ich kann nachvollziehen, warum "Shades of Grey" ein Bestseller ist und so viele Leser fasziniert. Es werden Grenzen überschritten oder gleich ganz über den Haufen geworfen und ich habe auch Respekt vor dem Mut, so etwas zu veröffentlichen. Im Genre der Erotikromane könnte ich zwar eher die "Crossfire"-Reihe von Sylvia Day empfehlen, aber das muss jeder für sich entscheiden ;).


**

Übrigens:
Für die, die es (unwahrscheinlicherweise) noch nicht wissen: Seit Donnerstag läuft die Verfilmung (FSK ab 16) im Kino.
Die "Twilight"-Fanfiction ist unter dem Titel "Master of the Universe" im Netz zu finden (wenn man eine Weile sucht...).

So, das war alles, was ich zu sagen hatte.
Bin schon wieder fleißig am nächsten Buch dran, mal sehen vielleicht schreibe ich darüber.
Bis dahin,
Kerstin ;)

Donnerstag, 12. Februar 2015

Review: Friedhof der Kuscheltiere (Stephen King)

Hallööööchen :),
vor einiger Zeit hat ein Freund von mir mal eine Hypothese aufgestellt: Er war der Meinung, dass jede Person mindestens ein Buch von Stephen King schon einmal gelesen oder zumindest im Regal stehen hat. Nunja, von jeder Regel gibt es auch eine Ausnahme, in diesem Fall: Meine Wenigkeit!! ;) Bis jetzt zumindest. Meine beste Freundin, die mich, wie mir gerade auffällt mit Büchern versorgt wie ein hungriges Hündchen ;), hat mir zwei King-Bücher ausgeliehen: "Friedhof der Kuscheltiere" und "Das Spiel". Ich habe mit "Friedhof der Kuscheltiere" angefangen, einerseits, weil es, denke ich, bekannter ist als das andere, andererseits, weil das Buch eine Filmausgabe ist, das heißt: Es sind ganz viele bunte Bildchen drin ;):


Der Mediziner Louis Creed zieht mit seiner Frau und den zwei Kindern Ellie und Gage von Chicago nach Ludlow in Maine. Dort werden sie von ihrem Nachbarn Jud(son) Crandall in Empfang genommen, der sie ab jetzt immer wieder mit Geschichten über den Ort versorgt. Dazu gehört auch die ein oder andere Geschichte über den Tierfriedhof, der sich hinter dem Anwesen der Creeds befindet. Auf diesem Friedhof begraben viele Kinder ihre Haustiere, und dort kommen auch Louis' Kinder erstmals mit dem Tod in Berührung, als Jud ihn ihnen zeigt. So weit, so gut, merkwürdig wird es erst, als Louis' verstorbener Patient Victor Pascow ihn in einem Traum vor dem Bereich des Waldes hinter dem Tierfriedhof warnt und Familienkater Church von den Toten zurückkehrt, nachdem er eben dort, hinter dem Tierfriedhof begraben wurde...

Wie sonst auch, ab hier:

!SPOILERALARM!

1.)
Ich war echt überrascht. Ich hätte gedacht, dass ich mich auf viele, vor allem grausame Tode und Minimalhandlung einstellen muss. Stattdessen ist es genau andersherum. Gut, die paar Tode, die es gab, waren schon ziemlich brutal, und das Kind mit dem Skalpell war echt heftig, aber vor allem die erste Hälfte war fast "nur" ein harmloser Roman über das Leben einer normalen Familie, mit einigen etwas mysteriöseren und gruseligeren Elementen. Schlimm wurde es so circa nach der Hälfte, als der zweijährige Sohn von einem Laster überfahren wird und Louis und seine Frau jetzt mit ihrer Trauer kämpfen. Ab da wurde es richtig spannend, war das Buch zuvor einfach nur nett zu lesen.

2.)
Ich war am Anfang der festen Überzeugung, dass Jud böse und es nur eine Frage der Zeit wäre, bis er alles und jeden umbringt. Ich weiß nicht, irgendwie hat er auf mich so einen...naja...bösen Eindruck gemacht. Umso interessanter, dass er dann jedoch Gages erstes Opfer wird, naja gut, er war auch irgendwie an allem schuld, aber aktiv getötet hat er nicht ;).
Louis hätte ich regelmäßig am liebsten eine geklatscht. Mal ehrlich, wenn ich schon von einem Toten(!) vor einem Ort gewarnt werde, dann geh' ich da doch nicht extra hin. Und wenn ich dann doch dort war und merke, hoppla, meine Katze ist irgendwie anders als vor ihrem Tod, dann vergrabe ich meinen Sohn doch nicht da. Und wenn doch und dieser dann alles tötet, was bei drei nicht auf den Bäumen ist, dann mach' ich nicht dasselbe mit meiner Frau!!! Ich meine, geht's noch?! Wie blöd kann man sein?? Na gut, ich hab' ja verstanden, dass er durch seine Trauer verzweifelt und schließlich wahnsinnig wird und es ist schon irgendwie nachvollziehbar, wenn man es nicht gerade rational betrachtet ;).

3.)
Das Ende war einfach der Hammer! Eigentlich ein Mega-Cliffhanger der Extraklasse und ich hätte am liebsten noch so um die 200 Seiten drangehängt, aber neeeeeeiiiiin.....egal das war es, was das Buch noch gebraucht hat. Im Ernst, ich habe gelesen und hatte noch fünf Seiten oder so vor mir und, keine Ahnung, irgendetwas hat gefehlt. Dann habe ich den Epilog gelesen und obwohl das Buch ein Open End hat, war alles irgendwie abgeschlossen und ehrlich gesagt tut es dem allgemeinen Leser vielleicht auch ganz gut, einmal im Dunkeln gelassen zu werden. Dafür also meinen Daumen nach oben ;).

Fazit:
Meiner Meinung nach ist Stephen King ein Meister im Erzählen und vor allem im Darstellen psychischer Verfassungen, so hochgestochen sich das anhört ;). Damit meine ich, dass es mir ziemlich gut gefallen hat, dass die Familie am Anfang ein stinknormales Leben hatte, so harmonisch, dass es fast schon langweilig ist, sich dann aber später in eben dieses Leben immer mehr die Thematik "Tod/Trauer" einnistet, zuerst bei der Arbeit, dann die Katze, ..., nur damit dieses harmonische Familiendasein schließlich durch Trauer zerbricht. Es war einfach spannend, zuzusehen, wie eine ganz coole Person (Louis), schließlich so verzweifelt, dass sie ins Wahnsinnige abdriftet. Also kurz und knapp: "Friedhof der Kuscheltiere" ist absolut genial geschrieben.

*****

Übrigens:
Das muss ich bestimmt eigentlich nicht mehr dazu sagen, aber ich mach's trotzdem ;): 1989 ist die Verfilmung von "Friedhof der Kuscheltiere" erschienen (FSK ab 16). Hab' ich selbst noch nicht gesehen, ist aber geplant ;).

In diesem Sinne, viel Spaß beim Lesen und bis zum nächsten Mal,
Kerstin ;)

Sonntag, 1. Februar 2015

Review: Die Stadt der verschwundenen Kinder (Caragh O'Brien)

Hallo zusammen :)
Heute gibt's wieder eine Review von mir. Diesmal geht es um den Roman "Die Stadt der verschwundenen Kinder", den ich mir von meiner Freundin ausgeliehen habe. Genauer gesagt hat sie mir das Buch in die Hand gedrückt mit den Worten: "Das is' gut, lies mal." Und bei sowas kann ich ja schlecht nein sagen ;):


Die 16-jährige Gaia Stone lebt mit ihren Eltern zusammen in Wharfton, dem kleinen Dorf, das am Fuß der Stadt, der Enklave, liegt. Dort arbeitet sie mit ihrer Mutter zusammen als Hebamme. Zu diesem Beruf gehört aber nicht nur die Geburtshilfe, sondern auch das gesetzlich vorgeschriebene "Vorbringen", das Abgeben bestimmter Kinder an der Stadtmauer. Dieses System hat sie ihr Leben lang nicht in Frage gestellt, bis eines Tages ihre Eltern scheinbar grundlos verhaftet und in die Enklave gebracht werden. Gaia schleicht sich in die für sie verbotene Stadt, um ihre Eltern zu befreien und um das Geheimnis der vorgebrachten Kinder aufzudecken...

Wie immer:

!SPOILERALARM!

1.)
Im Prinzip war die Story spannend, gar keine Frage. Es war auch so gut geschrieben, dass zumindest ich echt Spaß am Lesen hatte. Zeitweise war das Geschehen aber doch ziemlich absehbar, Bartlett ist Gaias Bruder, ihre Mutter ist schwanger und stirbt bei der Geburt, Leon ist der Sohn des Protektors, und so weiter... Dazu muss ich aber auch sagen, dass das Ganze etwas unaufgeregter wirkt, wenn man alles absehen kann und es keine Überraschungen gibt, der Vorteil davon also: Der Leser muss nicht zu viel nachdenken und ist nicht so schnell überfordert ;). Zumindest sehe ich das so.

2.)
Die Charaktere waren mir an manchen Stellen zu stereotypisch und klischeehaft. So war Gaia mir teilweise zu naiv (ganz ehrlich, da sticht sie den Kindern seit Jahren Tattoos auf die Knöchel und fragt sich nicht, warum...), Leon zu sehr der starke, männliche, aufmerksame und doch verletzliche Beschützertyp (zeigt mir mal so 'nen Mann...und trotzdem findet man diese Typen in Büchern immer wieder), et cetera.... Die einzige, mit der ich wirklich etwas anfangen konnte, war Sephie, weil sie so ein intrigantes (entschuldigt den Ausdruck) Miststück ist, was ich äußerst unterhaltsam fand ;).

3.)
Was mir allerdings richtig gut gefallen hat, war das eigentliche Setting, also der Rahmen. Das Buch hatte auf mich nicht diese typische "Dystopie-Wirkung", die zum Beispiel Maze Runner oder Divergent bei mir auslösen. Ich hatte eher das Gefühl, einen historischen Roman mit Fantasyelementen zu lesen, was ich ganz cool fand. Und dennoch wird hier eine scheinbar hochentwickelte Gesellschaft dargestellt und die Probleme, die so ein politisches System, das verdächtig nach Diktatur riecht, mit sich bringt. Ganz besonders gut gefallen hat mir hier die Inzest-Thematik und die gentechnisch-orientierte Babyquoten-Politik. Dieser Rahmen ist also ein ziemlich großer Pluspunkt ;).

Fazit:
"Die Stadt der verschwundenen Kinder" lässt sich gut lesen und hat aufgrund der Absehbarkeit der Geschehnisse eine ziemlich ruhige Atmosphäre (meine Meinung ;D), die Charaktere sind in Ordnung, nerven mich teilweise, was aber normal ist ;). Was allerdings echt cool ist, ist der Rahmen, in dem die Geschichte sich abspielt. Allein dieser ist schon Grund genug, das Buch zu lesen.

***

Übrigens:
In dieser Ausgabe befindet sich hinten noch die Kurzgeschichte "Die Flucht ins Ödland", die sich zwischen diesem ersten und dem zweiten Teil, "Das Land der verlorenen Träume" abspielt. Der dritte Teil der Trilogie heißt "Der Weg der gefallenen Sterne".

Bis nächstes Mal,
Kerstin :)