Sonntag, 1. Februar 2015

Review: Die Stadt der verschwundenen Kinder (Caragh O'Brien)

Hallo zusammen :)
Heute gibt's wieder eine Review von mir. Diesmal geht es um den Roman "Die Stadt der verschwundenen Kinder", den ich mir von meiner Freundin ausgeliehen habe. Genauer gesagt hat sie mir das Buch in die Hand gedrückt mit den Worten: "Das is' gut, lies mal." Und bei sowas kann ich ja schlecht nein sagen ;):


Die 16-jährige Gaia Stone lebt mit ihren Eltern zusammen in Wharfton, dem kleinen Dorf, das am Fuß der Stadt, der Enklave, liegt. Dort arbeitet sie mit ihrer Mutter zusammen als Hebamme. Zu diesem Beruf gehört aber nicht nur die Geburtshilfe, sondern auch das gesetzlich vorgeschriebene "Vorbringen", das Abgeben bestimmter Kinder an der Stadtmauer. Dieses System hat sie ihr Leben lang nicht in Frage gestellt, bis eines Tages ihre Eltern scheinbar grundlos verhaftet und in die Enklave gebracht werden. Gaia schleicht sich in die für sie verbotene Stadt, um ihre Eltern zu befreien und um das Geheimnis der vorgebrachten Kinder aufzudecken...

Wie immer:

!SPOILERALARM!

1.)
Im Prinzip war die Story spannend, gar keine Frage. Es war auch so gut geschrieben, dass zumindest ich echt Spaß am Lesen hatte. Zeitweise war das Geschehen aber doch ziemlich absehbar, Bartlett ist Gaias Bruder, ihre Mutter ist schwanger und stirbt bei der Geburt, Leon ist der Sohn des Protektors, und so weiter... Dazu muss ich aber auch sagen, dass das Ganze etwas unaufgeregter wirkt, wenn man alles absehen kann und es keine Überraschungen gibt, der Vorteil davon also: Der Leser muss nicht zu viel nachdenken und ist nicht so schnell überfordert ;). Zumindest sehe ich das so.

2.)
Die Charaktere waren mir an manchen Stellen zu stereotypisch und klischeehaft. So war Gaia mir teilweise zu naiv (ganz ehrlich, da sticht sie den Kindern seit Jahren Tattoos auf die Knöchel und fragt sich nicht, warum...), Leon zu sehr der starke, männliche, aufmerksame und doch verletzliche Beschützertyp (zeigt mir mal so 'nen Mann...und trotzdem findet man diese Typen in Büchern immer wieder), et cetera.... Die einzige, mit der ich wirklich etwas anfangen konnte, war Sephie, weil sie so ein intrigantes (entschuldigt den Ausdruck) Miststück ist, was ich äußerst unterhaltsam fand ;).

3.)
Was mir allerdings richtig gut gefallen hat, war das eigentliche Setting, also der Rahmen. Das Buch hatte auf mich nicht diese typische "Dystopie-Wirkung", die zum Beispiel Maze Runner oder Divergent bei mir auslösen. Ich hatte eher das Gefühl, einen historischen Roman mit Fantasyelementen zu lesen, was ich ganz cool fand. Und dennoch wird hier eine scheinbar hochentwickelte Gesellschaft dargestellt und die Probleme, die so ein politisches System, das verdächtig nach Diktatur riecht, mit sich bringt. Ganz besonders gut gefallen hat mir hier die Inzest-Thematik und die gentechnisch-orientierte Babyquoten-Politik. Dieser Rahmen ist also ein ziemlich großer Pluspunkt ;).

Fazit:
"Die Stadt der verschwundenen Kinder" lässt sich gut lesen und hat aufgrund der Absehbarkeit der Geschehnisse eine ziemlich ruhige Atmosphäre (meine Meinung ;D), die Charaktere sind in Ordnung, nerven mich teilweise, was aber normal ist ;). Was allerdings echt cool ist, ist der Rahmen, in dem die Geschichte sich abspielt. Allein dieser ist schon Grund genug, das Buch zu lesen.

***

Übrigens:
In dieser Ausgabe befindet sich hinten noch die Kurzgeschichte "Die Flucht ins Ödland", die sich zwischen diesem ersten und dem zweiten Teil, "Das Land der verlorenen Träume" abspielt. Der dritte Teil der Trilogie heißt "Der Weg der gefallenen Sterne".

Bis nächstes Mal,
Kerstin :)

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